Regiearbeit und Schauspieltraining sind feste Bestandteile der Probenarbeit. Auf der Bühne müssen schließlich alle Handlungen und Reaktionen spontan und natürlich aussehen, egal wie viele Male man eine Szene schon geprobt hat. Beim Schauspiel – vor allem beim Method Acting – kommt es besonders darauf an, seine Gesten und Gefühle aus eigenen Erinnerungen zu schöpfen und für die Bühne umzusetzen. Selbstverständlich sind die eigenen Erfahrungen sehr persönlich und nicht jeder möchte sie mit dem gesamten Ensemble teilen. Aber durch gezielte Denkanstöße lässt sich das Ensemble dennoch in bestimmte Stimmungen versetzen, ohne dass sich jeder persönlich entblößen müsste oder mehr von sich preis gibt, als er oder sie möchte. Identifikation mit dem jeweiligen Stück, Leidenschaft und vor allem Vertrauen spielen dabei ebenfalls eine große Rolle.
Canan Toksoy
Canan Toksoy wurde 1980 in Bad Oeynhausen geboren. Bereits in frühen Jahren zog es sie auf die Bühne, sei es in der Theater-AG des städtischen Gymnasiums Löhne, der Theatergruppe der Jugendkunstschule oder in einer freien Theatergruppe des Herforder Stadttheaters. Der Traum, später einmal professionell auf den Brettern, die die Welt bedeuten, zu stehen, wich letztendlich doch dem größeren Wunsch, Medizin zu studieren. Nach einem kurzen Intermezzo mit Germanistik und Medienwissenschaften in Paderborn, begann für Canan 2001 das Humanmedizinstudium an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster. Seit 2007 ist Canan in der Chirurgie im Herz-Jesu-Krankenhaus Hiltrup als Ärztin tätig.
Während ihrer Studienzeit besuchte sie 2004 und 2005 Aufführungen des FME und war so begeistert, dass sie Anfang 2006 aktives Mitglied wurde. Anfangs nähte sie im Komitee Kostüm, dessen Leitung sie kurzfristig für das Projekt „Dracula“ im Jahr 2011 übernahm. Dann begann Canan zunehmend, Schauspielworkshops für das Ensemble zu geben und übernimmt neben Ingo Budweg seit 2012 die Regiearbeit. Dabei möchte sie Spaß, Authentizität und Grundlagen der modernen Schauspieltechnik vermitteln. Das FME bedeutet für Canan ihre Leidenschaften – Job und Hobby – vereinen zu können.